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Die Digitale Anfechtung in Insolvenzverfahren: Ein Blick in die Zukunft!

In unserem vorherigen Beitrag haben wir die revolutionäre Entwicklung von eDiscovery-Technologien diskutiert und ihre Bedeutung für Insolvenzverwalter hervorgehoben.

Heute tauchen wir tiefer in die Welt der Digitalen Anfechtung in Insolvenzverfahren ein, einem entscheidenden Bereich, der durch die Digitalisierung und Künstliche Intelligenz eine erstaunliche Transformation erlebt.

Grundlagen der Digitalen Anfechtung in Insolvenzverfahren

Die Automatisierung von Anfechtungsansprüchen erfordert eine umfassende Digitalisierung, Tokenisierung und Relationierung aller relevanten Objekte.

Digitalisierung: Der Schlüssel zur Effizienz

Um die automatisierte Ermittlung von Anfechtungsansprüchen zu ermöglichen, sind bestimmte Voraussetzungen von entscheidender Bedeutung. Die Digitalisierung spielt hierbei eine zentrale Rolle. Durch sie werden Daten maschinenlesbar, was eine schnellere Verarbeitung und Durchsuchbarkeit ermöglicht. Zudem erleichtert sie die Langzeitarchivierung und das Erstellen von Kopien ohne Qualitätsverlust.

Tokenisierung: Strukturierung von Informationen

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Tokenisierung. Dabei werden Texte aus Objekten extrahiert und in einem Index gespeichert, um eine effiziente Suche und Analyse zu ermöglichen. Objekte können zum Beispiel Rechnungen, Zahlungen, Schriftwechsel und Verträge sein. Es werden bei der Tokenisierung unnötige Zeichen entfernt, damit einzelne Wörter ermittelt und in einem Index gespeichert werden können.

Relationierung: Verknüpfung von Informationen

Die Relationierung ist entscheidend, um Objekte und ihre Informationen miteinander zu verknüpfen. Dies ermöglicht eine ganzheitliche Analyse und Identifizierung von Anfechtungsansprüchen. Es werden also Geschäftspartner, Gläubiger, Schuldner, Rechnungen, Zahlungen, Schriftwechsel, Verträge und ihre Informationen miteinander verknüpft. Dazu gehören Buchhaltungsdaten, E-Mails, Chats, Dokumente und Dateien aus Dateiablagen.

Wichtig zu wissen

Auch wenn eine Finanz- oder eine Bankenbuchhaltung unvollständig ist, lassen sich mit der Digitalisierung, Tokenisierung und Relationierung die erforderlichen Informationen oft weitgehend rekonstruieren. Genauso kann mit diesem Vorgehen in den meisten Fällen der Zeitraum vom Eintritt der Zahlungsunfähigkeit bis zum Insolvenzantrag erstaunlich gut bestimmt werden.

Digitalisierung von Dokumenten: Effiziente Datenaufbereitung

In der Praxis bedeutet dies, dass zunächst alle Dokumenten durch Scannen digitalisiert werden müssen, um sie maschinenlesbar zu machen. Anschließend werden sie nach bestimmten Mustern durchsucht und zusammengehörige Vorgänge automatisch gruppiert und mit Bankbuchungen verknüpft.

Künstliche Intelligenz: Die Chance der Analyse

Besonders die Nutzung von Künstlicher Intelligenz verspricht eine effiziente und präzise Analyse von Anfechtungsansprüchen. Durch Maschinelles Lernen können Aktenberge schnell und einfach sortiert, durchsucht, ausgewertet und zugeordnet werden, ohne aufwendige Programmierung.

Die Zukunft: Digitale Anfechtung in Insolvenzverfahren

Die Digitalisierung und Automatisierung dieser Prozesse versprechen nicht nur eine erhebliche Zeitersparnis, sondern auch eine genauere und umfassendere Analyse von Anfechtungsansprüchen. Im nächsten Blogpost werden wir uns genauer mit den konkreten Anwendungen und Vorteilen der Digitalen Anfechtung befassen. Bleiben Sie dran, um mehr über die Zukunft der Insolvenzverwaltung zu erfahren!