Die Erfolgsquote von existenzbedrohenden Krisen und nachhaltigen Unternehmenssanierungen ist in den letzten 20 Jahre nahezu unverändert auf einem geringen Stand verblieben.
Schon Anfang der 2000er Jahre haben Studien aus den USA und Großbritannien ergeben, dass die Wahrscheinlichkeit, dass sich Unternehmen nach schweren Krisen überhaupt nicht mehr erholen bei 70-80% liegt. Die Unternehmen wurden nach Beginn der Krise meist verkauft, aufgeteilt, verschmolzen, stillgelegt, abgewickelt oder liquidiert.
Bis heute hat sich die Situation auch in Deutschland nicht entscheidend verbessert. Und das, obwohl in den letzten 20 Jahren neue Rahmenwerke wie z.B. der IdW S6 und neue rechtliche Regelungen wie das ESUG eingeführt wurden.
Daneben haben sich neue technologische Möglichkeiten aufgetan und auch das betriebswirtschaftliche Wissen über Wertschöpfungsketten, Geschäftsmodelle und Kundenverhalten hat sich stark verbessert. Trotzdem hat sich der Erfolg in Krisenunternehmen und Sanierungen nicht verbessert: Bei nachhaltigen Sanierungen betrugen die Erfolgsquoten kaum mehr als 10 %.
Warum scheitern Sanierungen in den meisten Fällen?
Die Wahrscheinlichkeit für ein Scheitern der Sanierung liegt also bei fast 90 %. Auch Untersuchungen größerer ESUG-Verfahren in Deutschland 2016 und 2017 bestätigen das. Eine Auswertung der ESUG-Gesetzesreform gibt einen möglichen Erklärungsansatz: Es fehlt an einem verbindlichen Regelwerk für die Voraussetzungen und die Organisation der Verfahren.
Auch wenn es nie nur einen Grund für Erfolg oder Misserfolg einer Sanierung gibt, so kann ein professionelles Projektmanagement die Erfolgschancen steigern. Das von der ESUG-Evaluation geforderte Regelwerk bringt ein professionelles Projektmanagement bereits mit.
Also warum wird es dann nicht in Krisen entsprechend eingesetzt? Dafür gibt es drei Gründe:
Zum einen geraten gerade Unternehmen ohne ein gutes Projektmanagement häufig in wirtschaftliche Schwierigkeiten. Zum anderen haben auch Insolvenzverwalter-Kanzleien oft nur geringe Kompetenzen im Bereich des Projektmanagements. Schließlich verfügen auch Beratungsunternehmen meiste nicht über die notwendigen Ressourcen und Kapazitäten für ein professionelles Projektmanagement.
Das alles sind schlechte Voraussetzungen für eine nachhaltigen Sanierung.
Empfehlungen für eine nachhaltige Sanierung
Die wichtigsten Empfehlungen, um eine nachhaltige Sanierung zu ermöglichen, lauten:
– Nutzen Sie ein Projektmanagement – gerade in größeren Sanierungs- und Insolvenzverfahren
– Bauen Sie eine schlanke Projektorganisation auf, die eine einheitliche Vorgehensweisen bei Kommunikation und Dokumentation garantiert
– Koordinieren Sie alle wesentlichen Akteure – dazu gehören auch Berater und Dienstleister
– Benennen Sie Teams für unterschiedliche Aufgabengebiete
– Verwenden Sie eine gemeinsame, digitale Kollaborations-Plattform
Für ein gutes Projektmanagement benötigen Sie einen kompetenten Projektmanager, eine leistungsfähige Projektorganisation und eine funktionierende IT-Plattform. Ist all das gegeben, befinden Sie sich auf dem besten Weg, ein erfolgreiches Sanierungsprojekt zu managen.