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Stakeholdermanagement in Krisenprojekten

Ziel des Stakeholder-Management in Krisensituationen ist es, das Vertrauen der Stakeholder in das Insolvenzverfahren, das insolvente Unternehmen und das Krisenprojekt zu erhalten und gleichzeitig die Bereitschaft zur Unterstützung zu stärken.

Stakeholder sind keine Personen, die direkt im Krisenprojekt aktiv sind. Sie können Organisationen, z.B. eine finanzierende Bank, oder Personen, wie z.B. ein Insolvenzrichter, sein. Stakeholder sind durch das Projekt direkt oder indirekt betroffen und können das Projekt blockieren oder fördern. Sie haben gemeinsam, dass sie ein Interesse am Projekt oder an seinem Ergebnis haben.

 

stakeholder management concept

 

Was ist Stakeholder-Management

Das Stakeholder-Management beinhaltet die Planung, Koordination und Kontrolle der Stakeholder und ihrer Erwartungen und Einflussnahme. Es ist ein kontinuierlicher Prozess, denn nicht selten tauchen auch im Laufe des Insolvenzverfahrens neue Parteien auf, die Einfluss auf das Verfahren nehmen könnten.

Das Stakeholder-Management beginnt damit, zu bestimmen, welche möglichen Stakeholder wirklich relevant sind. Anschließend werden die Stakeholder „inventarisiert“. Es empfiehlt sich, die Kontaktdaten der Personen und Organisationen so früh wie möglich zu sammeln, wobei personenbezogenen Daten natürlich DSGVO-konform verarbeitet werden müssen.

Schließlich wird das Interesse der Stakeholder an dem Verfahren, der Insolvenzmasse und dem betroffenen Unternehmen beurteilt. Das ist nötig, um die sich daraus ergebenden Chancen und Bedrohungen zu bewerten. Der mögliche Einfluss der Stakeholder wird bewertet, um auf Basis dessen eine sogenannte „Stakeholder-Analyse“ durchzuführen. Abschließend können für die jeweiligen Stakeholder Handlungsstrategien zugeordnet werden, also konkrete Maßnahmenpläne.

 

Die Erfolgsfaktoren eines guten Stakeholder-Managements

Ein gutes Stakeholder-Management ist von zwei Faktoren abhängig: Auf der einen Seite geht es um die Erfüllung der Erwartungen und der Anforderungen auf beiden Seiten. Gleichzeitig ist es essenziell, gegenseitiges Verständnis und Vertrauen aufzubauen. Nur so kann ein Stakeholder-Management in Insolvenzverfahren gelingen.

Wichtig ist: Motivation und Einstellungen der Stakeholder müssen erkannt werden. Dafür müssen Verantwortliche sich folgende Fragen stellen: In welcher Situation befindet sich der Stakeholder? Was treibt ihn an, was schränkt ihn ein? Und: Was sind seine Anforderungen für das Krisenprojekt?

Liefert der Stakeholder Anforderungen, vergibt er Aufträge, kauft er Produkte oder ist er ein zentraler Bestandteil im Umfeld des Unternehmens? Partner des Unternehmens, wie Kunden, Lieferanten und Auftraggeber, sollten nicht nur informiert, sondern auch involviert werden.

 

Vertrauen ist das A und O des Stakeholder-Managements

Vertrauen basiert auf verlässlicher Zusammenarbeit und klarer Kommunikation. Diese gilt es zu entwickeln, denn Vertrauen kann nur beidseitig entstehen.

 

Wie ein ganzheitliches Stakeholder-Management in Krisenprojekten funktioniert, zeigt das SYSTEM 100. Mehr darüber erfahren Sie hier!