Ohne die entsprechenden digitalen Fähigkeiten sind diese jedoch erheblich eingeschränkt. In diesem ersten Teil unseres Blogbeitrags erfahren Sie, warum ganzheitliche IT-Konzepte und Strategien während der gesamten Dauer von Insolvenzen, Sanierungen und Restrukturierungen unverzichtbar sind.
Steigende Haftungsrisiken in Insolvenzen, Restrukturierungen und Sanierungen
Nach Ansicht von Versicherern nehmen die Haftungsrisiken für Verwalter und Berater in Verfahren zu, wenn die digitalen Daten und Informationen nicht optimal geschützt und korrekt genutzt werden. Besonders wichtig ist dabei, dass die relevanten Daten solange sicher verwahrt werden, bis alle Aufbewahrungsfristen abgelaufen sind. Dies erfordert eine sichere Speicherung und Archivierung von Daten, die nur in einem ISO 27001 und ISO 31000 konformen, zertifizierten Rechenzentrum gewährleistet werden kann. Bedauerlicherweise erfüllen nur sehr wenige Insolvenz- und Sanierungsdienstleister diese entscheidenden Anforderungen.
Enge Verknüpfung von Organisation und IT im Krisenunternehmen
Die Organisation eines Krisenunternehmens ist eng mit seiner IT verknüpft. Dies betrifft Organisationsstrukturen, -prozesse, -workflows sowie auch Regulatorik in Form von technischen Regeln, Rollen und Rechten. In den meisten Krisenunternehmen spielt die IT daher eine zentrale Rolle, da Abteilungen wie Finanzbuchhaltung, Controlling, Einkauf, Logistik, Personal, Produktion, Forschung und Vertrieb auf IT-Services angewiesen sind. Ein tiefes Verständnis für die IT-Services bedeutet daher auch gleichzeitig ein gutes Verständnis für die Organisation des Unternehmens.
IT-Infrastruktur und -Architektur des Krisenunternehmens verstehen
Wenn ein Krisenunternehmen Teile seiner Geschäftsbereiche z.B. durch Asset Deals verkaufen möchte, ist es oft unverzichtbar, einen umfassenden Einblick in die IT-Infrastruktur und -Architektur des Unternehmens zu haben. Solche Verkäufe erfordern oft sogenannte Carve Outs, Splits oder Merger mit Verschmelzung von IT-Systemen, was ohne dieses Verständnis nicht erfolgreich umgesetzt werden kann.
Der Verlust von Know-how-Trägern im Krisenunternehmen
Während einer Krise verlassen häufig wichtige IT-Experten das Unternehmen oder stehen nicht mehr zur Verfügung. In solchen Momenten wird die Zusammenarbeit mit kompetenten Partnern besonders wichtig, die gegebenenfalls mit eigenen Ressourcen die IT-Funktionen und Aufgaben im Krisenunternehmen übernehmen können.
Die Zukunft verlangt nach ganzheitlichen IT-Strategien
In Zukunft wird es für Insolvenzverwalter und Berater immer schwieriger, Insolvenzen, Sanierungen oder Restrukturierungen ohne ganzheitliche IT-Digitalisierungskonzepte und IT-Strategien erfolgreich zu gestalten. Eine Berücksichtigung der IT-Aspekte in den Verfahren und ein starkes IT-Partnernetzwerk sind von entscheidender Bedeutung. Anwälte in Insolvenzkanzleien könnten zukünftig bei größeren Verfahren nur noch selten als Verwalter bestellt werden, wenn sie diese Aspekte vernachlässigen. Auch Unternehmensberatungen werden es schwerer haben, wenn sie nicht über IT-Know-how verfügen oder sie die IT-Bereiche der Krisenunternehmen nicht effektiv managen können. Dies wird voraussichtlich dazu führen, dass sie von Banken seltener für Sanierungen und Restrukturierungen vorgeschlagen werden.
Lesen Sie in Teil 2 mehr darüber, wie ein ganzheitliches Datenmanagement zu mehr Erfolg in Insolvenzen führt.
In unserem nächsten Blogbeitrag, Teil 2 dieser Serie, werden wir genauer darauf eingehen, wie ein ganzheitliches Datenmanagement dazu beitragen kann, den Erfolg in Insolvenzen, Sanierungen und Restrukturierungen zu steigern. Bleiben Sie dran, um mehr über dieses wichtige Thema zu erfahren.
